Inhalt der Andacht

Zielgruppe: Mitarbeitende
Material: Kerze, gestaltete Mitte, Schatztruhe mit kleinen Edelsteinen, Lieder

Eröffnung:

(Kerze anzünden)
Gestaltete Mitte: Tücher & Schatztruhe mit kleinen Edelsteinen
Wir feiern diese Andacht im Namen Gottes des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Lied: z.B. Bless the Lord (Die Gesänge aus Taizé; Nr. 5)

Impuls:

Ihr sollt euch nicht Schätze sammeln auf Erden, so sie die Motten fressen und wo die Diebe einbrechen und stehlen. Sammelt euch aber Schätze im Himmel, wo sie weder Motten noch Rost fressen und wo die Diebe nicht einbrechen und stehlen. Denn wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz. (Matthäus 6, 19-21)

Schatz, ein besonderes Wort, ein Wort, das in unterschiedlichen Kontexten verwendet wird. Schließe für einen kurzen Moment deine Augen. Welche Bilder hast du bei diesem Begriff sofort im Kopf?
(kurzer Moment der Stille)
Ich muss bei dem Begriff Schatz immer sofort an Gollum denken, der den einen Ring als „Mein Schatz“ bezeichnet und bereit ist, für diesen wirklich alles zu tun. Kinder haben auf die Frage, was denn ein Schatz ist, auch meist sofort eine Antwort parat. Natürlich Geld, viele bunte Edelsteine, Gold und vielleicht auch Gummibärchen und Schokolade.
Anderen ist diese Art von Schätzen zu materiell, zu kurzlebig und vielleicht auch einfach nicht realistisch erreichbar. Wer stolpert schon einfach so über eine Kiste voller Gold und Edelsteine. Ihr Schatz sind besondere Menschen, Menschen, die eine wichtige Bedeutung in ihrem Leben haben. Die Eltern, gute Freunde, der Partner/die Partnerin, die eigenen Kinder, Menschen,die ihnen wichtig sind, die sie nicht verlieren möchten.
Wie oft hört man nicht Sätze wie „Schatz, kommst du bitte.“; „Gute Nacht mein Schatz.“. Dies ist ein Wort, reserviert für ganz besondere Menschen in unserem Leben, sie sind der Schatz, für den man alles tun würde. Doch ist das wirklich die Art von Schatz, von der Jesus in seiner Bergpredigt gesprochen hat?
Eines haben diese beiden Arten von Schätzen nämlich gemeinsam, beide sind vergänglich. Das Geld ist irgendwann ausgegeben, die Schokolade aufgegessen. Auch die wichtigen Menschen können uns verlassen, sei es durch Tod, einen Streit, weil man sich einfach auseinandergelebt hat oder aus vielen anderen Gründen.
Jesus sagt, dass wir Schätze im Himmel sammeln sollen, weil nur das Ewigkeitswert hat und die Welt überdauert. Einen Schatz im Himmel haben wir durch die Liebe Gottes, denn bei ihm sind wir immer angenommen, mit all unseren Ecken und Kanten. Seine Liebe ist bedingungslos. Behält man sich das Wissen um diese Liebe, hat man schon einen sehr großen Schatz gewonnen,der auch in unser irdisches Leben hinein strahlt.
Ich finde es gibt jedoch noch eine weitere Art von Schätzen, die unvergänglich sind, auch, wenn wir uns nicht immer daran erinnern. Das sind die schönen Momente in unserem Leben. Momente, in denen es uns vielleicht besonders gut ging, wir viel Spaß hatten, erleichtert waren, etwas Tolles mit uns wichtigen Menschen erlebt haben. Einzigartige Momente eben, die man gerne in einem Marmeladenglas einfangen würde, um sie immer wieder betrachten zu können. Das ist jedoch gar nicht nötig, denn diese Erinnerungen bleiben in unseren Herzen. Niemand kann sie stehlen und wir können sie mit in den Himmel nehmen.
Gerade auch in stressigen Zeiten, in denen mal wieder nichts so funktioniert wie wir es uns vorstellen, sinddiese Erinnerungen besonders wertvoll. Da hilft es, einfach mal kurz inne zu halten, sich auf eine schöne Erinnerung zu konzentrieren und daraus neue Kraft und Motivation zu schöpfen. Ein wahrer Schatz eben.
Ich gebe jetzt die Schatzkiste herum. Du darfst dir einen der kleinen Edelsteine aussuchen. Halte ihn in der Hand und denke an ein besonders schönes Ereignis, das für dich wichtig ist und an das du dich gerne erinnerst.
(kurzer Moment der Stille)
Vielleicht findet der Stein einen Platz in deinem Geldbeutel, deinem Mäppchen, oder an einem anderen Ort. Wenn du ihn dann in die Hand nimmst, kannst du dich immer wieder an deine schönen Erlebnisse zurückerinnern. Eine kleine Gedächtnisstütze sozusagen, für Momente, in denen wir vergessen uns an diese wichtigen Dinge zu erinnern.

Lied, z.B. Meine Zeit steht in deinen Händen (KAA 023)

Gebet:
Guter Gott, zu dir dürfen wir so kommen, wie wir sind, mit all unseren Ecken und Kanten. Du schenkst uns immer wieder wunderbare Erlebnisse, an die wir uns noch lange erinnern und die uns immer wieder Kraft geben. Hilf uns, dass wir auch in schwierigen Situationen diesen Schatz nicht vergessen und durch ihn neue Hoffnung schöpfen können! Amen.

Segen:
(alle fassen sich an den Händen, falls pandemiebedingt wieder erlaubt)
Der Herr segne dich: er erfülle deine Füße mit Tanz und deine Arme mit Kraft. Er erfülle dein Herz mit Zärtlichkeit und deine Augen mit Lachen. Er erfülle deine Ohren mit Musik und deine Nase mit Wohlgerüchen. Er erfülle deinen Mund mit Jubel und dein Herz mit Freude. Er schenke dir immer neu die Gnade der Wüste: Stille, frisches Wasser und neue Hoffnung. Er gebe uns allen immer neu die Kraft, der Hoffnung ein Gesicht zu geben. Es segne dich der Herr.
(Segen aus Zaire)


Autorin: Johanna Schilder