Inhalt der Andacht

Zielgruppe: Kirchenvorstand, Jugendliche
Material: Lieder, Musikbox, Worte „Wer bin ich/wir ?/!“(einzeln auf Papier aufgeschrieben)

Eingang:
Wir beginnen diese Andacht im Namen Gottes, des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Luthers Morgensegen
Das walte Gott Vater, Sohn und Heiliger Geist! Amen Ich danke dir, mein himmlischer Vater, durch Jesus Christus, deinen lieben Sohn, daß du mich dieseNacht vor allem Schaden und Gefahr behütet hast, und bitte dich, du wollest mich diesen Tag auch behüten vor Sünden und allem Übel, daß dir all mein Tun und Leben gefalle. Denn ich befehle mich, meinen Leib und Seele und alles in deine Hände. Dein heiliger Engel sei mit mir, daß der böse Feind keine Macht an mir finde.

Aktion:
Lied hören„Wer bin ich?“ von Band „Baff“ vom Album „Nichts als die Wahrheit“

Textlesung:
Wer bin ich? Sie sagen mir oft,ich träte aus meiner Zellegelassen und heiter und fest,wie ein Gutsherr aus seinem Schloss.
Wer bin ich? Sie sagen mir oft,ich sprächemit meinen Bewachernfrei und freundlich und klar,als hätte ich zu gebieten.
Wer bin ich? Sie sagen mir auchich trüge die Tage des Unglücksgleichmütig lächelnd und stolz,wie einer, der Siegen gewohnt ist.
Bin ich das wirklich, was andere von mir sagen?Oder bin ich nur das, was ich selbst von mir weiß?Unruhig, sehnsüchtig, krank, wie ein Vogel im Käfig,ringend nach Lebensatem, als würgte mir einer die Kehlehungernd nach Farben, nach Blumen, nach Vogelstimmen,dürstend nach guten Worten, nach menschlicher Nähe,zitternd vor Zorn über Willkür und kleinlichste Kränkung,umgetrieben vom Warten auf große Dinge,ohnmächtig bangend um Freunde in endloser Ferne,müde und leer zum Beten, zum Denken, zum Schaffen,matt und bereit, von allem Abschied zu nehmen?
Wer bin ich? Der oder jener?Bin ich denn heute dieser und morgen ein andrer?Bin ich beides zugleich? Vor Menschen ein HeuchlerUnd vor mir selbst ein verächtlich wehleidiger Schwächling?Oder gleicht, was in mir noch ist, dem geschlagenen Heer,das in Unordnung weicht vor schon gewonnenem Sieg?Wer bin ich? Einsames Fragen treibt mit mir Spott.Wer ich auch bin, Du kennst mich, Dein bin ich, o Gott!
Dietrich Bonhoeffer

Erster Sprecher:
Menschen stellen sich oft die Frage: Wer bin ich?Die eigene Identität heute zu fassen ist schwieriger als früher.
Die Freiheiten sind größer, die Möglichkeiten, die Flexibilität. Dadurch wird die Suche nach der eigenen Identität schwierig. Wer bin ich? Das isteine Frage, die in der eigenen Biographie immer wieder gestellt werden muss. Je älter wir werden, desto mehr erleben wird, müssen immer wieder verschiedene Rollen einnehmen. Wir erleben uns selbst oft auch immer wieder neu, entdecken neue Seiten an uns. Spannend ist es auch dann, wenn uns andere Menschen Rückmeldungen dazu geben, wie wir sind. Oft wird man ganz anders gesehen. Dabei ploppt dann bei einem selbst die Frage auf: Wer bin ich?

Bin ich der oder die, so wie mich die anderen sehen? Oder bin ich so, wie ich mich sehe? Und wie schaut eigentlich Gottes Perspektive auf mich aus? Wer bin ich?

Zweiter Sprecher:
Denken wir die Fragen einmal neu: Bin ich wer?(Anders aufstellen lassen)
Auch diese Frage treibt uns oft herum. Nicht nur, wer bin ich eigentlich…sondern auch, bin ich jemand auf dieser Welt? Hinterlasse ich Spuren? Bin ich anderen wichtig? Habe ich Macht und Einfluss? Wird man sich eines Tages an mich erinnern, wenn ich nicht mehr da bin? Habe ich eine einprägsame Persönlichkeit? Bin ich eine Persönlichkeit?Wer beantwortet uns diese Fragen? Wir meinen, Gott beantwortet sie. Es geht nicht darum, dass wir berühmt werden, dass uns jeder kennt, dass wir Macht und Einfluss haben, auch nicht darum, ob ich Spuren hinterlasse, auch wenn das natürlich schön wäre. Es geht darum, dass Gott uns sagt, wer wir sind.

Dritter Sprecher:
Ich bin wer!Ich bin ein geliebtes Kind Gottes. Wir denken an die Geschichte von Hagar in der Wüste. Ganz allein ist sie und der Engel des Herrn kommt zu ihr. Gott ist für sie da. Hager nennt diesen Gott:„Du bist ein Gott, der mich sieht.“ (1.Mose 16,13a)
Dieser Erfahrung und viele anderen in der Bibel zeigen, Gott sieht uns… Er macht uns zu dem, wer wir sind. Und für ihn sind wir immer jemand. Und dennoch kann man die Frage auch anders beantworten: Unsere Identität ist nichts Festes. Nach Maja Storch bestehen wir Menschen aus mehreren „Ichs“. Immer mal wieder drängeln sich die ein oder das andere „Ich“nach vorne.
Auf die Frage „Wer bin ich?“ braucht man also nicht unruhig zu werden. Denn wir sind immer wieder mal anders.Auf der anderen Seite lohnt es sich dennoch darüber nachzudenken, ob wir wirklich so sein wollen, wie wir uns gerade oder in bestimmten Situationen geben.

Vierter Sprecher: (wegschubsen)
Wir sind wer! Wir als Menschen die in der Kirche arbeiten sind wer, vor allem aber wir ein Teil der Christen in Diakonie, Jugendarbeit, Kirchengemeinden, Dekanat und darüber hinaus.Auch das ist eine Antwort auf die Frage. Diese Gedanken wollte ich ihnen diese Woche zum Nachdenken mitgeben, denn wir sind doch Viele, die alle am gleichen Ziel arbeiten.Diese Gedanken wollen wir nun in dem Lied aufgreifen:

Evtl. EG 589 Ein Schiff das sich Gemeinde nennt Strophe 1,2,5

Gebet
So legen wir nun all unsere Gedanken, all unsere Fragen, unser Suchen und Ringen, nach der Frage „Wer bin ich?“ in das Gebet, das Jesus Christus uns gelehrt hat: Vater unser im Himmel Geheiligt werde dein Name.Dein Reich komme.Dein Wille geschehe,wie im Himmel, so auf Erden Unser tägliches Brot gib uns heute.Und vergib uns unsere Schuld,wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.Und führe uns nicht in Versuchung,sondern erlöse uns von dem Bösen.Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen

Segen: Und so wünschen wir Ihnen einen wunderbaren Tag und stellen uns gemeinsamen unter den Segen Gottes. L Der Herr segne euch und behüte euch.Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über euch und sei euch gnädig.Der Herr erhebe sein Angesicht auf euch und gebe euch+ Frieden. G Amen

 


Autor: Team der Dekanatsjugend Neustadt Aisch